Geschichte der lutherischen Gemeinde in Düsseldorf
Von der Reformation bis zum Anfang des 19. Jahrhundert
Durch einen Besuch des sächsischen Hofpredigers Friedrich Mykonius, einem Freund Luthers, 1527 in Düsseldorf kommen reformatorische Gedanken in die Stadt. An der Stiftskirche St. Lambertus werden einige Reformen durchgeführt (z.B. deutsche Gesänge, Abendmahl in beiderlei Gestalt). Nach dem Konzil von Trient werden diese jedoch wieder rückgängig gemacht. Anhänger der Lehre Luthers konnten dieser nur noch heimlich folgen.
Es ist davon auszugehen, dass Ende des 16. Jahrhunderts neben einer reformierten Gemeinde auch eine lutherische Gemeinde in Düsseldorf existiert. Lutheraner und Reformierte bestehen nebeneinander, die Kirchengrenzen werden beachtet, und gegen den Plan, eine Simultankirche zu bauen, gibt es Widerstand. Für die etwas mehr als 200 Mitglieder umfassende lutherische Gemeinde wird mit vielen Spenden eine Kirche an der Bergerstraße gebaut, die am 31. August 1687 geweiht wird. Hierzu hatte der Kurfürst Jan Wellem 1683 die Erlaubnis gegeben, wenn die Kirche unauffällig im Hof steht. (Heute gehört die Bergerkirche der Diakonie Düsseldorf.)
Die Gemeinde unterhält für ihre Kinder eigene Schulen und engagiert sich in der Armenpflege. Unter den Gemeindegliedern war auch die angesehene Familie der Jacobis aus Pempelfort. Ein berühmter Pfarrer ist Anfang des 18. Jahrhunderts Bartholomäus Crasselius, der Dichter des Liedes "Dir, dir, o Höchster, will ich singen" (ELKG 237, EG 328).
1815 wird Düsseldorf preußisch. Durch die Vereinigung (Union) von Reformierter und Lutherischer Kirche, die zum 300. Jubiläum der Reformation in 1817 vom Preußischen König Friedrich Wilhelm III. angeordnet wurde, verlor die lutherische Gemeinde ihre konfessionelle Bindung. In den nächsten sieben Jahren verschmolzen die Gemeinden zur evangelisch-christlichen Kirche.