Aus den Aktivitäten der Gemeinde in den besten Jahren
Quelle: Christina Jungermann in der Festschrift "50 Jahre Erlöserkirche"
"Sage mir, wie du heißt, und ich sage dir, wer du bist." Namen sind wichtig und prägen. Wahrscheinlich haben wir uns deshalb so schwer getan, für unseren Kreis einen apssenden Namen zu finden.
Vor 17 Jahren, im April 1989, trafen wir uns zum ersten Mal. Wir, das waren einige Gemeindeglieder im Alter von 30 bis 40 Jahren, Paare und Nichtpaare, mit und ohne Kinder, "alte Gemeindehasen" und "Frischlinge" in der Gemeinde. Zunächt musste in Name gefunden werden. Damals fanden wir uns noch jung genug, um unseren Kreis "Junge Gemeinde" zu nennen.
Nachdem wir uns bei unserem ersten Treffen darüber beraten, welche Themen wir besprechen wollten, und Termine und Orte abgestimmt hatten, spielten wir das Kartenspiel "Uno". Obwohl wir nur an dem einzigen Abend gespielt hatten, begleitete uns dieser Umstand noch viele Jahre. Nämlich immer dann, wenn wir meinten, nun müsste mal endlich ein neuer Name für uns gefunden werden. "Club Uno" wurde dann immer wieder vorgeschlagen, fand aber niemals die volle Zustimmung.
Befassten wir uns einmal nicht mit der Namenssuche, besprachen wir geistliche und weltliche Themen, machten Bibelarbeiten, bereiteten Gottesdienste vor, sangen, beteten, lachten, grillten, trafen uns in der Altstadt, machten Ausflüge und nicht zu vergessen, planten und führten das Highlight des Jahres durch: das Theaterstück zum Gemeinde-Adventsfest. Dieses wurde stets in der zweiten Jahreshälfte in Angriff genommen, Stücke wurden zur Ansicht bestellt, wir machten eine Leseprobe und dann folgte die Entscheidung, welches Stück denn gespielt werden sollte. Über die Jahre hinweg waren es stets die gleichen Überlegungen, die uns zu unterschiedlichen Entscheidungen führten. Es sollte ein Stück für Jung und Alt sein, wenn lustig, dann nicht albern, wenn ernst, dann nicht zu ernst, der Kulissen- und Requisitenaufwand musste sich in Grenzen halten. Hatte ein Stück die Zustimmung aller erhalten, war die Rollenverteilung nie ein Problem. Merkwürdigerweise suchte sich jeder immer die Rolle aus, die besonders gut zu ihm passte. Ein größeres Problem war das Auswendiglernen. Die Diskussion führte aber stets zum Ergebnis: muss sein, damit es besser wirkt. Bis heute haben wir es immer geschafft, (mit Souffleuse oder Spickzettel) auswenig zu sprechen.
Viele Stücke haben wir gespielt, viele Themen besprochen, und viele Personen unterschiedlichster Art kamen als Gäste zur "Jungen Gemeinde". Sie waren meist nur für eine begrenzte Zeit in Düsseldorf und suchten Verbindungen zu Gemeindegliedern. Sie bereicherten unserer Treffen sehr, sei es in der Bestärkung unseres gemeinsamen Glaubens oder durch neue Sichtweisen über den Tellerrand hinaus. Der Stamm aber ist gleich geblieben - und älter geworden. Irgendwann fühlrten wir uns zu alt für unseren Namen, und die Suche begann aufs Neue. Viele Vorschläge wurden gemacht, natürlich kam "Club Uno" wieder ins Rennen und irgendwann fiel der Name "Gemeinde in den besten Jahren". Die erste Reaktion war Stöhnen: "zu lang", "stimmt doch gar nicht", "kann man nicht abkürzen".
Aber irgendwie setzte sich der Name doch durch, und irgendwann stand er im Gemeindeboten, und irgendwann nannte ihn unser Pastor in den Abkündigungen - und irgendwie stimmt er dann doch.